//Auer-Welsbach Strasse


social housing project
5 units, Vienna 2004-2007

Das im Jahr 2007 abgeschlossene Wohnbauprojekt Auer-Welsbach-Strasse geht zurück auf die Initiative der Firma Mischek: es galt einer Auswahl von jungen Architekturbüros mit Fragestellungen des geförderten Wohnbaus in Wien vertraut machen, und ihnen auf diese Art im Falle einer erfolgreichen Entwicklung teilweise gar zu einem `Erstlingswerk´ verhelfen zu wollen.

Im Jahr 2004 suchte Michaela Mischek in Absprache mit den Wiener Architekturprofessoren Wolf. D. Prix und Rüdiger Lainer sechs ehemalige ArchitekturabsolventInnen aus, um gemeinsam ein herausforderndes Wohnbaukonzept für das Bauträgerwettbewerbsverfahren zu entwickeln.

Trotz der Unterschiedlichkeit der einzelnen Büros, gelang es mit einem überzeugenden und gleichermaßen ungewöhnlichen Projektentwurf den Bauträgerwettbewerb zu gewinnen. Die inhaltlichen Prioritäten erfuhren ihre Ausrichtung über gewählte Schwerpunktthemen wie `Generationen-Wohnen´ und `Niedrigenergiehaus´.

Zum einen sollte die Wohnhausanlage den zukünftigen Bewohnern auf vielfältige Weise Identifikationsmöglichkeiten bieten, zum anderen galt es, im Inneren dieser Anlage für ein möglichst vielfältiges Angebot an Wohnformen zu sorgen.

Das betroffene Grundstück im 23. Bezirk ist ungewöhnlich lang und schmal, und verbindet zudem zwei Straßenzüge miteinander. So entstand der Wunsch, über eine modellierte, weitesgehend frei begehbare Topographie gemeinschaftsorientierte Aspekte zu adressieren: es entstanden ein System kommunikationsfreundlicher, aber zugleich ausreichend geschützter Durchwegungen sowie unterschiedliche Typologien gemeinschaftlichen Aufenthalts.

Die vorgesehenen Gebäude beziehen sich in ihrer Positionierung auf eine durchlaufende Wegführung (Flanierdrift). Dieser Flanierdrift beginnt an einem Ende auf dem Niveau der natürlich belüfteten Garage und durchquert Gartenbereiche mit wechselnden Nutzungsangeboten, wo bewusst auf Eigengärten verzichtet wurde. Teilweise führt dieser Weg als Passage unter Gebäuden hindurch, teilweise zieht er sich hinauf bis auf die Dachebene und erschließt dort gemeinschaftliche Einrichtungen wie Sauna und Terrasse. Schließlich zieht er sich an einer Spielmulde vorbei bis hin an die gegenüberliegende Grundstücksgrenze.

Ein erheblicher Anteil der erfolgreichen Realisierung des Wohnbauprojektes ist der mutigen und kontinuierlichen Unterstützung des Bauherrn EBG während der gesamten Planungs- und Bauzeit zuzuschreiben. Wie sich im Zuge der anfänglichen Ausschreibungsphase herausstellte, sollten nur wenige Anbieter die Bereitschaft zeigen, ihre Angebote den Wohnbauförderungsbedingungen entsprechend vorzulegen: der Komplexitätsgrad der vorliegenden Architektur erschien den meisten Anbietern zu hoch, als dass ein günstiges und somit realisierbares Angebot für einlösbar gehalten wurde.

Nach intensiven Vermittlungsbemühungen auf Seiten der EBG sowie der ArchitektInnen, nahm schließlich die Baufirma (x) die Herausforderung an und ermöglichte in enger Zusammenarbeit mit allen Seiten die erfolgreiche Umsetzung.